"Cone of Confusion!"In der überfordernden Kakophonie des Alltags wird nicht "gehört" (im Sinne von selektivem Zuhören) oder aufmerksam "gelauscht", eher wird ein Schallteppich wahrgenommen und nur auf explizit gewünschte Impulse reagiert ("gehört") - bekannte Zeichen der allgemeinen Reizüberflutung, die auf akustische Signale ebenso zutrifft wie z.B. auf optische.
Grundsätzlich ist das menschliche Ohr ein Präzesionsinstrument, das ununterbrochen (das Ohr "schläft" nicht) Erstaunliches vollbringt - auf eine Waage umgelegt, befindet sich der Messbereich auf einer Skala zwischen 1 Milligramm bis zu 1000 Tonnen. Konzentriertes (aufmerksames) Hören will trotzdem trainiert sein - genau wie das über unbewusstes Schauen hinausgehende "Betrachten".
"Das Auge führt den Menschen in die Welt, das Ohr führt die Welt in den Menschen" Lorenz Oken
"Nicht sehen können, trennt von den Dingen, nicht hören können, von den Menschen" Immanuel Kant
Beide Philosophen stellen im 19.Jahrhundert die Bedeutung des Hörens für die soziale Interaktion der Individuen explizit fest!
PETER WILLENSDORFER
Ausschnitt aus dem Musikatlas 2004
Tonarchitekt, Willensdorfer KEG
Atelier für Phonometrie und Psychoakustik
1090 - Wien, Servitengasse 15/1
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